PSYCHOTHERAPIE
„Leben, Erleben und Gestalten im zwischenmenschlichen Beziehungsfeld sind der „Stoff“, aus dem Probleme, Beschwerden und Gesundheitsstörungen bestehen, die einen Patienten veranlassen, einen Psychotherapeuten zu konsultieren.“
Joachim Bauer, Univ. Professor in Freiburg mit Spezialgebiet Psychosomatische Medizin
Energetische Psychotherapie EFT
Die energetische Psychotherapie - eine der wichtigsten Methoden davon ist EFT ( Emotional Freedom Techniques) - ist ein neuartiger, ausserordentlich effizienter Ansatz der Stress- und Traumabewältigung mit einem Jahrtausende alten Hintergrund.
Diese Methode hat sich in verschiedenen klinischen Bereichen als sehr wirkungsvoll gezeigt sowohl bei der Behandlung von Ängsten, Phobien (wie Höhen- oder Spinnenangst), Zwangsstörungen, Traumata, Süchten, akutem Stress wie auch in der Psychosomatik, bei Schmerzen, Depressionen und emotionalen Belastungen durch Spannungen und Konflikte im familiären und beruflichen Bereich.
Darüber hinaus findet diese Methode zunehmend Verbreitung im ärztlich-medizinischen Bereich; angefangen der Zahnmedizin bis hin zu Kinder,- Haus- und Fachärzten z.B. zur Vorbereitung auf diagnostische und therapeutische Eingriffe bei ängstlichen Patienten und Patientinnen.
EFT verbindet Elemente der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) mit denen der Hypnotherapie nach Milton Erickson und dem NLP.
Es ist hoch effizient in der therapeutischen Zielerreichung und wirksam in der Selbstanwendung. EFT kann in jede Therapieform integriert werden.
Logotherapie und Existenzanalyse (abgeleitet vom griechischen logos = der Sinn) sind zwei überwiegend synonym verwendete Begriffe für eine um 1930 von Viktor E. Frankl (1905 - 1997) neben der Psychoanalyse Sigmund Freuds und der Individualpsychologie Alfred Adlers begründete, sog. "dritte Wiener Schule“ der Psychotherapie.
Seine Methodik geht von der Annahme aus, dass der Mensch existentiell auf Sinn ausgerichtet ist und nicht erfülltes Sinn-Erleben zu psychischen Krankheiten führen kann bzw. psychische Erkrankungen von einem eingeschränkten individuellen Sinn-Bezug begleitet werden.
Die Gründung der Existenzanalyse geht auf die gegen den Psychologismus gerichtete Strömung der Psychotherapie zurück, die von Edmund Husserl ausging und v. a. von Karl Jaspers, Ludwig Binswanger, Medard Boss und Rollo May vertreten wurde. In Abgrenzung zur Psychanalyse Freuds (und der Individualpsychologie Alfred Adlers) stellte Frankl neben die auf die Binnendynamik psychisch-triebhafter Kräfte gerichtete „Psycho“-Analyse eine auf die Welt der Werte gerichtete „Existenz“-Analyse und präzisierte ihr therapeutisches Ziel im Begriff „Logo“-Therapie („logos“ = Sinn).
Die Methode definiert sich in diesem Kontext als phänomenologische, an der Person ansetzende Psychotherapie mit dem Ziel, der Person zu einem (geistig und emotional) freien Erleben, zu authentischen Stellungnahmen und eigenverantwortlichem Umgang mit sich selbst und ihrer Welt zu verhelfen. Das bedeutet: die existenzanalytische Psychotherapie hat zum Ziel, den Menschen zu befähigen, mit innerer Zustimmung zum eigenen Handeln und Dasein leben zu können.
Indiziert ist die Therapieform bei allen Formen psychisch, psychosozial oder psychosomatisch bedingter Verhaltensstörungen und Leidenszuständen entweder als spezifische oder als supportive Psychotherapie.
Frankl kritisierte die klassische Psychoanalyse und Individualpsychologie mit seiner dimensionalen Anthropologie. Menschen haben demnach drei Dimensionen:
1. physische Dimension (Leib)
2. psychische Dimension (Psyche)
3. noetische Dimension (Geist)
Während die physische und die psychische Dimension in engem Zusammenhang stehen (psychophysischer Parallelismus) kann sich der Mensch nach Ansicht Frankls aufgrund seiner geistigen Dimension über sein Psychophysikum erheben. Nur das Psychophysikum kann demnach erkranken; die noetische Dimension des Menschen bleibt gesund und steht nach Auffassung Frankls jenseits jeder Krankheit. Dieser philosophisch-theoretische Unterbau der Logotherapie wird Existenzanalyse genannt.
Sie unterstützt dabei, Lebenslagen sinnvoll auszufüllen oder umzubewerten.
Ein Extremfall der Anwendung sind nach Frankl noogene Neurosen, bei denen der Lebenssinn gänzlich fehlt.
Die Existenzanalyse arbeitet methodisch in erster Linie mit dem Gespräch, wobei eine gewisse Offenheit für adjuvante Mittel besteht (Verhaltenstherapie, Traumarbeit, Imagination, Körperarbeit, kreative Mittel u.a.). Das Gespräch wird dialogisch-begegnend geführt.
Provokative Therapie
Ist eine von Frank Farrelly entwickelte Therapieform, die den paradox arbeitenden Schulen nahe steht. Der Begriff "provokativ" wird im Sinne von "herauslocken, herausfordern" verstanden und keinesfalls im Sinne von "verletzen" oder "beleidigen".
Das Ziel der Provokativen Therapie ist die Stärkung der Selbstverantwortung des Klienten. Durch die provokativen Interventionen werden beim Klienten der Wille zur konstruktiven Veränderung und seine Selbstheilungskräfte mobilisiert.
Das befähigt ihn - meist in sehr kurzer Zeit - sein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und selbstschädigende Verhaltensweisen durch gesünderes Verhalten zu ersetzen.
Humor und Herausforderung sind die wesentlichen Elemente der provokativen Vorgehensweise.
Farrelly stellte viele für unumstösslich gehaltene Therapieregeln auf den Kopf, machte das befreiende Lachen in der Therapie gesellschaftsfähig und bewies, dass effektive Therapie sowohl kurzweilig als auch kurz sein kann.
In der Provokativen Therapie spielt der Therapeut die Rolle des Advocatus Diaboli * und persifliert humorvoll die selbstschädigenden Verhaltensweisen des Klienten - und zwar nur diese -, sodass sie gemeinsam darüber lachen können.
Das gibt dem Klienten einen gewaltigen mentalen Freiraum.
Die Klienten werden also niemals ausgelacht, sondern als Persönlichkeiten wertgeschätzt und liebevoll angenommen.
* eine Argumentationstechnik, die darin besteht, um der Sache willen mit seinen Argumenten die Gegenseite zu vertreten, ohne selbst zur Gegenseite zu gehören